Faszination Faszien 

Auch Bandscheiben sind Faszien...

Die Faszien des Körpers spielen eine ganz besondere Rolle in der Funktionellen Medizin. Zielen wir nur auf das Vorhandensein von Mikronährstoffen, Nebennierenaktivität oder den immens wichtigen Part des Darmes oder der psychoemotionalen Blockaden, dann kann es passieren, dass wir ein wichtiges Expressionsorgan körperlichem und geistigem Wohlbefindens ausser Acht lassen: Den Faszienapparat.

 

Alles ist miteinander verbunden:

Die Faszien als ein Teil des Bindegewebes verbinden alles miteinander! Stellen Sie sich ein Spinnennetz vor: ziehen sie an einer Stelle, so hat dies Auswirkungen auf das gesamte Netz. So ähnlich funktioniert das auch im System unserer Faszien.

Deshalb sprechen manche Faszientherapeuten auch von nur einer einzigen Faszie.

 

Faszien überziehen jeden feinsten Muskelstrang, verbinden Muskulatur mit Sehnen und Knochen, ziehen weiter stabilisierend als kollagenes Bindegewebe durch den Knochen, zeigen sich als Membranen zwischen Knochen (Membrana interossea), umgeben Organe wie die Lunge und den Darm, bilden das Zwerchfell und das Rippenfell, sind Bestandteil der Bandscheiben und zeigen durch Ihre Flexibilität direkt den Spannungszustand durch körperliche Überlastung, Fehlernährung oder psychoemotionaler Spannung an.

 

"Your mind ist like the wind and your body is like the sand. If you want to know how the wind is blowing, look at the sand"  Bonnie  Bainbridge Cohen  BMC

 

Die Flexibilität, die Weichheit, unserer Muskulatur und Faszien zeigen Wochlbefinden an.

Diese Rückkopplung zeigt sich nach beiden Seiten: ist unser Fasziengewebe dauerhaft gestört, so geht uns das auch "an die Nerven", d.h. wir fühlen uns nicht wohl, nicht relaxed. Sind wir andererseits im Dauerstress nur noch angespannt, dann zeigt sich das auch an einer erhöhten Spannung der Muskulatur und der Faszien in all Ihren Funktionen. Ist der Stress dauerhaft, so kann das dann weitreichende degenerative Folgen haben: Dysbalancierte, verkürzte Muskulatur und faszien, Gelenkveränderungen, Skoliosen und Bandscheibenschäden. Ein zu wenig an Ausgleich durch Bewegung und einseitig sitzende Tätigkeit (Sitzen ist das neue Rauchen) tun das übrige. Außerdem sitzen in den Faszien die Spannungs- und Schmerzrezeptoren, die ihre Sinale direkt zum Nervensystem weiterleiten. Unser vegetatives Nervensystem reguliert über Sympatikus (Gaspedal, fight and flight) und Parasympatikus (Bremse, rest and digest) unsere Organe, Drüsen und auch die Spannung unseres Fasziensystems. 

 

Das alles steht in Rückkopplung eng miteinander in Verbindung und funktioniert ohne unser Bewußtsein.

Uns dessen bewußt, können wir jedoch unseren Körper besser verstehen.

 

--> und somit schützende oder ausgleichende Maßnahmen im alltäglichen einleiten z.B.

 

  • Entspannung z.B. mit Förderung des Parasympatikus über Taktatmung (APP: Vagisvit), Yoga oder milde Massage.
  • Gesunde organische pflanzenbasierte Ernährung und gutes Wasser.
  • Ausreichende, der Belastung angepasste, Mineralien, Aminosäuren und gesunde Öle (Omega III, MCT, Phospholipide)
  • Kollagen über Hühnerbrühe oder Rinderknochenbrühe (Bone broth)
  • Faszien Rotation nach G.Eibich 

 

 

Beispiel Bandscheibenschaden:

Bandscheiben sind zwischen unseren Wirbelkörpern eine Art Stoßdämpfer, der jedoch nicht passiv ist, sondern als Teil des Fasziensystems eng an die Bänder, Gelenke, Knochen, das Nervensystem und die Muskulatur gekoppelt ist.

Der innere Kern enthält, einzigartig noch mesenchymales embryonales Gewebe. Die Bandscheibe selber ist von einem Faserring umgeben, der bei Vorfall meist aufbricht und Bandscheibengewebe auf die Nervenwurzel oder/und das Rückenmark drücken kann. Dadurch können starke Schmerzen, Sensibilitätsstörungen oder gar Lähmungserscheinungen entstehen.

 

Betrachten wir den Bandscheibenschaden nicht ganzheitlich, dann erscheinen operative Methoden schnell als sichere Lösung. Stehen Lähmungen und stärkste Schmerzen mit sehr ausgedehnten Massenvorfällen im Vordergrund, dann ist natürlich eine OP unumgänglich. Bei kleineren Vorfällen, auch mit Wurzelkompression, sollte oft erst eine konservative multimodale Behandlung (siehe unten) der wesentlichen Gewebe erfolgen. Ein Hervortreten der Bandscheibe mit Einengung der Nervenbahnen kann manchmal übrigens erst in einer speziellen MRT-Untersuchung gezeigt werden, die Bewegungssequenzen mit einbaut --> Upright Kernspintomographie. Die meisten Bandscheibenvorfälle und ihre Auswirkungen lassen sich jedoch auch in einem einfachen MRT im Liegen nachweisen.

 

Beispiel Bandscheibenvorfall untere LWS:

Der Bandscheibenschaden der LWK L4/L5 oder L5/S1:

Diese Anteile der Wirbelsäule gehören (zusammen mit der unteren HWS) zu den statisch am höchsten belasteten Segmenten.

 

Wir sollten den Bandscheibenschaden jedoch nicht als isoliertes Phänomen betrachten.

Die alten Behandlungsprinzipien sollten heute vielmehr ergänzt oder abgelöst werden, durch eine ganzheitliche Betrachtung der Gewebe und deren multifaktoriellen Veränderungen. Sie sollten vielmehr als Funktionseinheit gesehen werden, in unserem Beispiel bestehend aus: 

 

  • Muskulatur (M. Iliospsoas, M.Piriformis, M.Quadratus lumborum und M.Latissimus dorsi,
  • dem Ileosakralgelenk (ISG),
  • zusammen mit dem sensiblen Nervengewebe (epidural), des vegetativen Nervensystems Parasympatikus (Nervus Vagus) und Sympatikus,
  • sowie der Bandscheibe mit seinem Kern und dem Faserring (Anulus Fibrosus),
  • sowie den umgebenden kleinen Zwischenwirbelgelenken und Nervenschaltstationen (Ganglien)

 

Hier spielen sich schon lange vorher Überlastungen, Entzündungsprozesse, Verklebungen, Versorgungsstörungen und Fehlschaltungen unserer empfindlichen Gewebe ab!

 

Diese o.g. Funktionseinheit sollte stabil und auch flexibel sein, sowie aktiv reguliert werden können. Die Bandscheiben stellen in diesem Zusammenhang wichtige sensitive Gewebe dar und sind keine passiven Stoßdämpfer! Auch unser Rückenwohlgefühl hängt sehr vom guten und ausgeglichenen Zustand dieser Funktionseinheit ab. Jetzt wird Ihnen vielleicht verständlich, wieso psychoemotionaler Stress, das -schwer an etwas tragen- nicht nur ein Bild ist, sondern tatsächlich direkt negativ auf diese sensible zentrale Stelle unserer Wirbelsäule wirkt und die Funktionseinheit schließlich aus der Balance bringt. 

 

Operationen, wenn sie nicht zu 100%-ig indiziert sind, wirken hier oftmals eher destabilisierend und durch Ausbildung von Narbengewebe störend auf die oben beschriebene Funktionseinheit. Durch seitllich durchgeführte spezielle Injektionen kann mit entzündungshemmenden und aufbauenden Mitteln oft besser geholfen werden. Ob eine OP sinnvoll ist, Injektionen oder völlig konservatives Vorgehen, klären wir mit den Radiologen, Neurochirurgen oder Neurologen unseres Vertrauens.

 

Die zentrale Therapie besteht aus folgenden Maßnahmen

       

      Eventuell invasiv:

  • Injektionstechniken durch einen spezialisierten Therapeuten unter CT Kontrolle oder OP mit mikroinvasiven Verfahren.

      Konservativ:

  • Eine Schmerztherapie mit NSAR, Opioiden in der Initialphase, Muskelrelaxantien und Neuraltherapie.
  • Faszientherapie durch Therapeuten z.B. Fasziendistorsionmodel nach Typaldos (FDM), Physiotherapie, Verhaltensberatung
  • Meditape zur Stabilisation.
  • Faszientherapie mit Ausrichtungs- und Übungsbehandlungen, Faszien Rotation nach Gabriela Eibich, die der Patient später in Eigenregie durchführen kann --> Sie haben es in der Hand :-)
  • Spezielle Nährstoffe/Bausteine für das Bindegewebe und Energie für seine Reparatur 
  • Regulation der Ernährung in eine gesunde Ernährungsform und Hydratation
  • Evtl. weitere Verfahren wie Power Tube, Akupunktur.
  • Coachingverfahren zur psychoemotionalen Stabilisation

 

​Über den Einsatz der oben genannten invasiven Verfahren entscheiden spezialisierte Neurologen/Neurochirurgen oder Orthopäden. Als MRT Diagnostik empfehlen wir die Upright Kernspintomographie, die auch bewegungsabhängige Verändrungen darstellen kann. Wir schaffen für Sie mit unseren Netzwerktherapeuten gerne eine schnelle Verbindung und Absprache.

 

Alle weiteren genannten konservativen Therapie-Punkte können wir in unserer Privatpraxis für Funktionelle Medizin 

begleiten und  durchführen   ...Hin zu neuer Stabilität und Flexibilität...

 

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© Robert Barring